Zell am Main Alternativ

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Flächenfraß in Zell

Die Main-Post erfüllte ihre Aufgabe und informiert die Bürger, was in Zell Aktuell nicht geschieht. Das wichtigste in diesem Artikel: Es wird geplant Baugebiete im FNP in einer Größenordnung von 7,4 ha auszuweisen. Die CSU-Bürgermeisterin und die CSU-Fraktion befürworten dies.

Schon im Jahr 2002 hat die Bundesregierung im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, den Flächenverbauch bis zum Jahr 2020 von 74 ha. pro Tag auf 30 ha. pro Tag zu begrenzen. Insbesondere Bayern wurde damals verpflichtet, seinen Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren.

Verwunderlich ist es, dass überhaupt ein Planungsbüro beauftragt wurde, einen FNP in dieser Größenordnung zu erstellen. Wieder mal as Geld der Bürger, das hier mit vollen Händen ausgegeben wird.

Dann fordert die SPD-Fraktion, dass die Baufläche um 4,3 ha verringert wird, also genau das Verhältnis, das die Bundesregierung fordert und das auch das Ziel der Bayer. Staatsregierung sein sollte. Dies wird  (wieder mal) von der CSU-Mehrheit abgelehnt.

Es geht hier doch grundsätzlich um die Frage, wie viele Neubürger verträgt Zell. Die Frage ist sogar zu erweitern: Wieviele Neubürger verträgt diese Mainseite, also Margetshöchheim, Erlabrunn und Leinach? Eine brennende Frage für ILEK. Dafür gibt es diesen Zusammenschluss. Und Zell ist dabei in Zukunft der Hauptleidende.

 

Der Verkehr wird immer an Zell vorbeiführen. Es ist doch schon jetzt eine Katastrophe was sich fast jeden Morgen vor Zell auf der Umgehungsstraße und im Altort abspielt. Jedes Fahrzeug mehr verschlimmert die Situation.

Man fragt sich manchmal, ob der Altort schon heute von den Politikern aufgegeben ist und man  ihn einfach Stück für Stück entvölkern möchte um dann eine diesseitige große Straße an Stelle des Altortes von Zell zu bauen, die den Verkehr aufnimmt.

 

Was ist Zell dann? Im Grunde eine Trabantensiedlung von Würzburg ohne eigene Identität. Das gibt es und es kann auch ein demokratisch gewünschtes Ziel sein. Aber dann soll die Politik es doch offen sagen und die Bevölkerung soll darüber entscheiden. Dann wissen die Betroffenen bescheid und können Zukunftspläne schmieden. Ob Zell dann aber noch seinen Charme hat, ist zu bezweifeln.

 

Es gibt doch Alternativen. Individualverkehr durch öffentlichen Nahverkehr ersetzen! Das praktizieren viele Gemeinden, sogar in Franken. Das kann auch nicht nur die Aufgabe von Zell sein, sondern die Aufgabe von ILEK, dort ist es auch festgeschrieben. Doch nicht einmal unsere Bürgermeisterin bringt es dort zur Sprache, obwohl Zell am meisten darunter leidet.

 

Ein Argument des Planungsbüros darf man getrost als hahnebüchen bezeichnen: Neubaugebiete wirken gegen Überalterung. Weiß dieses Planungsbüro nicht, dass das Leben endlich ist? Weiß dieses Planungsbüro nicht, dass wir in Zell 2 vorbildliche  Senioreneinrichtungen haben?

Weiß dieses Planungsbüro nicht, dass diese Senioreneinrichtungen bereit sind, in Zell zu investieren um auch Palliativplätze und menschenwürdige Plätze für Demenzkranke zu schaffen? Es ist die Aufgabe einer Gemeinde, durch Schaffung der Voraussetzungen dafür zu sorgen, dass Zell attraktiv bleibt und die freiwerdenden Häuser durch junge Familien genutzt werden und nicht durch Spekulanten, wie es immer häufiger im Altort geschieht.

 

Vielleicht sollte man auch einmal darüber nachdenken, Phantasie walten zu lassen und nicht wie seit Jahren immer nur das eine Planungsbüro zu beauftragen. Es ist schon erstaunlich, wie sehr die Meinung der Bürgermeisterin und des Planungsbüros übereinstimmen.

 

Es ist aber auch erfreulich, dass es inzwischen schon sehr viel Wiederstand gibt. Unsere Bürgermeisterin werden wir wohl noch 4 1/2 Jahre haben. Aber wenn der Wiederstand weiter wächst, werden wir Bürger es hoffentlich verhindern können!